U17 – SV Heimstetten 2:4 n. E. (0:1)

U17 – SV Heimstetten 2:4 n. E. (0:1)

Trotz Niederlage: Gut gemacht, Jungs!

Spannung bis zum Ende, 80 Minuten intensiver Jugendfußball auf ganz hohem Niveau: Den Zuschauern wurde am Donnerstagabend ein Pokalspiel geboten, das alles zeigte, was ein Regionalfinale zwischen Nachbarn zu bieten hat und sich nur in Sachen Fairness positiv von einem typischen und hart umkämpften Pokalfight unterschied. Nur schade, dass ein solches Match, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte, am Ende per Elfmeterschießen entschieden werden musste.

Die sehr zahlreich aus Heimstetten und Umgebung angereisten Zuschauer sahen zunächst ihr Team im Vorteil. Heimstetten spielte wie gewohnt diszipliniert und konzentriert und verhinderte mit der äußerst starken Abwehr erfolgreich das Angriffsspiel der Gastgeber. Es gelang den Garchingern zunächst nicht, ihre Vorstöße auf den Flanken effektiv zu Ende zu spielen, Heimstetten verhinderte immer wieder, dass das Spiel in den eigenen Strafraum getragen wurde. Auf der anderen Seite erwehrte sich die Abwehr der Gastgeber geschickt den schnell vorgetragenen Angriffen des Gegners, bis auf die eine Situation, als durch einen Stellungsfehler eines Garchinger Abwehrspielers der Gegenspieler Zeit und Raum fand, in der 25. Minute den Führungstreffer zu erzielen.

Das 0:1 war jedoch für die Jungs des VfR kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Die Angriffe, die vor allem über die linke Seite vorgetragen wurden, scheiterten jedoch immer schon, bevor sie für das Heimstettener Tor gefährlich werden konnten. Das hintere Mittelfeld und die Abwehr, die aufgrund einer Verletzung kurzfristig umgestellt werden musste, funktionierten ausgezeichnet und hielten dem starken Druck der Gäste stand. Es war erfreulich zu sehen, dass im Unterschied zu vergangenen Spielen alle eingesetzten Akteure die von ihnen erwartete Leistung erbrachten und auch die Trainer trotz des Rückstands im Prinzip mit der Leistung ihrer Mannschaft zufrieden sein konnten: Jeder kämpfte, jeder gab sein Bestes, was dazu führte, dass die stark auftretenden Heimstettener ihre Führung nicht ausbauen konnten.

Die zweite Hälfte zeigte ein völlig verändertes Gesicht: Mit der leichten Überlegenheit, mit der die Gäste die erste Halbzeit bestritten hatten, war mit einem Schlag Schluss. Die Jungs des VfR, die aus der Kabine gekommen waren, traten nun von Anfang an ganz anders auf. Allein die Körpersprache verriet, dass sie nicht vorhatten, sich in ihr Schicksal zu fügen und den Gästen mehr oder weniger ergeben den Sieg zu überlassen. Jetzt nahmen sie den Kampf nicht nur an, sondern setzten den Beschluss aus der Kabine um, den Heimstettenern zu zeigen, wer die Hausherren waren. Mit unbändigem Siegeswillen und großartigem Einsatz gelang es ihnen jetzt, ein ums andere Mal die Gästeabwehr in Verlegenheit zu bringen.

Es würde jedoch nicht dem Garchinger Spiel nicht gerecht, die Leistungssteigerung ausschließlich auf größeren Einsatz und auf die Zweikämpfe zu reduzieren, die inzwischen zu einem großen Prozentsatz gewonnen wurden. Der Kampf war zwar unzweifelhaft die Grundlage, aber die Gastgeber zeigten sich nun auch spielerisch stark verbessert und zelebrierten teilweise attraktiven Kombinationsfußball. Der zunehmende Garchinger Druck führte dazu, dass ein Abwehrspieler, der den Ball aus seinem Strafraum herausschlagen wollte, seine eigene Hand traf. Der Strafstoßpfiff war unabdingbar und der Treffer zum Ausgleich inzwischen mehr als verdient. Beide Mannschaften hatten nun noch die Gelegenheit, das Match zu entscheiden, doch nach 80 Minuten beendete der gute Referee, der vielleicht den einen oder anderen Vorteil nicht hätte abpfeifen müssen, das unentschiedene Match.

Die Zuschauer, die die Regularien nicht kannten, erwarteten nun eine Verlängerung. Stattdessen wurde vor allem der Garchinger Anhang enttäuscht, als klar wurde, dass der Sieger des Regionalfinals im Elfmeterschießen ermittelt werden würde. Das Roulette nahm nun seinen traurigen Lauf: Nachdem Garching drei von vier Strafstößen mehr oder weniger unplatziert vergeben und Heimstetten drei Mal getroffen hatte, war die Sache vorbei.

Trotzdem: Keine Vorwürfe an die unglücklichen Schützen! Was von diesen Pokalrunden bleibt, sind die abendlichen Ausflüge in attraktive Regionen, die man normalerweise nicht kennen lernt, schöne Spiele und hohe Siege. Aber auch die Niederlage am Donnerstag hat durchaus Positives gezeigt: Die Mannschaft hat eine grandiose zweite Halbzeit gespielt, vielleicht sogar die beste der Saison! Wenn, wie ein Beobachter an der Seitenlinie bemerkte, die vergangenen Ligaspiele mit einem ähnlichen Kampfgeist und Siegeswillen angegangen worden wären, würde die Garchinger U17 heute ganz oben mitspielen. Jetzt müssen die Trainer dafür sorgen, dass dieser Schwung in die restlichen Begegnungen mitgenommen wird.