Hallo Jungs!

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum Erhalt der Klasse! Natürlich hat keiner ernsthaft daran gezweifelt, aber man weiß ja nie, und wenn’s ganz blöd läuft, dann, na ja, ihr wisst schon. Die nachrückende Generation wird euch jedenfalls dankbar sein, dass ihr dafür gesorgt habt, dass auch sie wieder in der BOL spielen kann. Immerhin hat es auch die (Noch-)U15 geschafft, dem Abstieg ein Schnippchen zu schlagen und mit euch und der U19 dem VfR drei Jugendmannschaften beschert, die in der Bezirksoberliga spielen. Hat sich der Verein eigentlich schon bei euch bedankt?

Eigentlich solltet ihr zum Abschluss im Stadion gegen Türkgücü antreten, aber der Absteiger hat den Schwanz eingezogen und vier Stunden vor Spielbeginn abgesagt. Schade, denn statt zu kneifen, hätten sie ihren Zuschauern noch einmal zeigen können, dass sie so schlecht nicht sind. Und vor allem hättet ihr euch für die recht peinliche Leistung  in Obermenzing im vorhergehenden Match rehabilitieren können. Zuschauer und Trainer hätten euch gern anders in Erinnerung behalten. Aber es war ja nicht euer einziger Ausrutscher: Gegen das an jenem Tag besonders schwache Olympiadorf zum Beispiel hättet ihr nie und nimmer verlieren dürfen. Oder erinnert ihr euch an das Spiel gegen den abgeschlagenen Letzten aus Aibling, bei dem ihr gegen zehn Mann nur ein Unentschieden geholt habt? Auch gegen Ingolstadt wären die beiden knappen Niederlagen nicht nötig gewesen. Wenn man alle Punkte zusammenzählt, die ihr unnötigerweise habt liegen lassen und dann einen Blick auf die Tabelle wirft, dann kann sich jeder selbst ausrechnen, welchen Platz ihr am Ende dort eingenommen hättet.

Andererseits gab es erfreulicherweise eine ganze Menge schöne Erlebnisse mit und durch euch. Da war zum Beispiel das Match gegen die Jungs aus Burghausen, die ihr mit neun Toren im Gepäck nach Hause geschickt habt, oder das Spiel gegen die Rosenheimer, die mit ebenso vielen Gegentreffern die Rückreise antreten mussten. Diese Ergebnisse waren übrigens der Grundstock für euer ausgezeichnetes Torverhältnis. Auf einem spärlich begrünten Grundstück, das eher als Kraut- und Rübenacker getaugt hätte als für ein Fußballspiel, musstet ihr Unterpfaffenhofen niederkämpfen, obwohl daneben ein ganz passabler Kunstrasenplatz zur Verfügung gestanden hätte. Die unfeine und recht durchsichtige Tour hat dem zukünftigen Kreisligisten aber nichts genutzt.

Ja, da war einiges, was ihr sehr gut gemacht habt. Zum Beispiel die Pokalspiele. Sicher, es waren zunächst nicht übermächtige Gegner, die ihr quasi an die Wand gespielt habt. Fast jeder hat sich an den schönen Kombinationen und dem Torreigen beteiligt, und die Freude war euch nach euren Kantersiegen ins Gesicht geschrieben. Außerdem waren die Fahrten ins idyllische bayerische Hinterland wirklich nett, auch wenn man an den Donnerstagabenden doch recht spät nach Hause gekommen ist. Dann das Finale gegen Heimstetten, bei dem ihr in der zweiten Hälfte die beste Saisonleistung abgeliefert und den Zweiten der Abschlusstabelle das Fürchten gelehrt habt. Und anschließend das vermaledeite Elfmeterschießen, das unverdienterweise zum Ende eurer diesjährigen Pokalkarriere geführt hat.

Zwischendurch hat es oft Rückschläge gegeben. Euer Lazarett war eigentlich immer gut gefüllt, Langzeitverletzte, die sich erst wieder in die Mannschaft zurückspielen mussten, waren Dauergäste auf der Ersatzbank. Zwei vom Team laborieren ja immer noch an ihren Verletzungen herum und sind hoffentlich zur neuen Saison wieder fit genug, um in alter Form auflaufen zu können. In solchen Fällen hat sich gezeigt, wie wichtig es war, dass die Trainer dafür gesorgt haben, dass ihr über einen so großen und ausgewogenen Kader verfügt habt, sodass gerade in den letzten Spielen, als die halbe Abwehr ausgefallen ist, der adäquate Ersatz gleich zur Hand war.

Jetzt ist vorerst mal Schluss, eure Mannschaft fällt auseinander. Der Großteil von euch wird in der U19 spielen, während die meisten Jungs aus dem Jahrgang 2007 jetzt zu den Leistungsträgern der neuen U17 zählen werden. Andere verschlägt es irgendwohin, wo sie sicher nicht im Niemandsland verschwinden und wo man sich immer wieder einmal in der überschaubaren Welt des gehobenen Jugendfußballs rund um München trifft. Die Trennung ist einerseits schade – schließlich habt nicht nur ihr, sondern haben auch die Zuschauer und die Trainer Zeit und Muße gehabt, eure Stärken, Schwächen und eure Entwicklung während dieser Saison zu beobachten und sich an eure mal mehr und mal weniger ausgeprägte Spielkunst zu gewöhnen. Andererseits ist das der nächste Schritt in eurer Fußballkarriere und die nächste Stufe, auf der ihr euch bewähren müsst. Kein Grund also, in Sentimentalität zu verfallen, sondern Kopf hoch und nach vorne auf die neuen Herausforderungen schauen!

Obwohl wir Außenstehende – und gewiss auch die Trainer – uns ab und zu gewünscht haben, dass ihr unsere Nerven weniger strapaziert und die Sache weniger spannend macht, als ihr es manchmal getan habt, hatten wir doch oft genug viel Freude und Spaß an euch und eurem Spiel.

Dafür ein großes Dankeschön und: Macht‘s gut!

Danke Klaus!
An dieser Stelle sind eigentlich mehr als nur dankende Worte angebracht. Schon seit mehreren Jahren verbrachte Klaus Nau jede Woche damit, das Gesehene auf Papier festzuhalten. Er war in dieser Zeit nicht nur eine Bereicherung für seinen Enkel, sondern vielmehr auch für den ganzen Verein.

VIELEN DANK für deine mehr als ansehnlichen Spielberichte !!!