SV Waldeck Obermenzing – U17 2:0 (1:0)

SV Waldeck Obermenzing – U17 2:0 (1:0)

Minimalziel erreicht

Zwei Dinge sind zum Spiel an diesem heißen Sonntagmittag zu vermelden. Das Entscheidende vorweg: Die Niederlage des TSV 1860 Rosenheim am Vortag hatte die U17 des VfR Garching von allen Abstiegssorgen befreit. Die neue U17 darf sich also mit ihren Trainern darauf freuen, auch in der Saison 23/24 in der Bezirksoberliga zu spielen. Soweit die erfreuliche Seite der Sache. Die unerfreuliche bezieht sich auf die Begegnung gegen den bis zu Spielbeginn noch stark abstiegsgefährdeten SV Waldeck Obermenzing selbst, das die Garchinger nicht nur mit einer klaren Niederlage beendeten, sondern bei dem sie eine Leistung boten, die, besonders in der zweiten Hälfte, ohne Zweifel das Schwächste war, was die Garchinger Zuschauer in dieser Saison von ihrem Team zu sehen bekommen hatten.

Die Frage, ob die Garchinger Jungs angesichts des sicheren Klassenerhalts die Begegnung auf die leichte Schulter nehmen würden oder ob sie gerade deshalb frei aufspielen könnten, um allen zu zeigen, was sie drauf haben, war das Thema, das im Vorfeld hauptsächlich diskutiert wurde. Garching hatte zwar nichts mehr zu verlieren und konnte auch mit einer Niederlage halbwegs zufrieden die Heimreise antreten, doch jeder, der selbst einmal auf dem Platz stand, weiß, dass man jedes Match gewinnen will, gleichgültig, worum es geht und wer der Gegner ist. Das verlangt der fußballerische Ehrgeiz, der bei den Garchinger Spielern zweifellos vorhanden ist.

Dass dem auch an diesem Sonntag so war, zeigte der Einsatz, mit dem die Akteure die Partie angingen und den sie auch während der gesamten Spielzeit beibehielten. Daran lag’s also definitiv nicht. Schon eher daran, dass die Abwehr alles andere als sattelfest war und die gegnerischen Stürmer viel zu oft gewähren ließ. Ein Stellungsfehler des häufig allein gelassenen zentralen Verteidigers führte dann in der 12. Minute zum Führungstreffer der Gastgeber. Auf der anderen Seite konnten sich die Außenstürmer an keiner Stelle gegen ihre Gegenspieler durchsetzen, Steilpässe in die Mitte verfehlten ihr Ziel und wurden meist von den aufopferungsvoll kämpfenden Obermenzingern abgefangen, die unbedingt punkten mussten, um sich eine Chance auf den Ligaerhalt zu wahren.

So blieb es in der ersten Hälfte bei einem knappen Garchinger Rückstand und gerade mal bei der spärlichen Ausbeute von zwei Torschüssen. Als der Schiedsrichter die schwachen ersten 40 Minuten abpfiff, war man reihum der Ansicht, dass es nach der Pause nur besser werden könne. Weit gefehlt: Erst jetzt, nach mehreren Einwechslungen, zeigte die Mannschaft, wie schlecht sie wirklich spielen kann. Reihenweise Ballverluste, unerklärliche Fehlpässe aus kürzester Distanz, verlorene Zweikämpfe, unmotivierte, dumme Fouls und, besonders im Angriff, teilweise offensichtliches Unvermögen prägten nun das Garchinger Spiel. Auf der anderen Seite warteten die Gastgeber, die jetzt eindeutig das bessere Team stellten, immer wieder mit schnellen und gefährlichen Angriffen auf. Mit etwas mehr Konzentration hätte Obermenzing durchaus auf 2:0 oder 3:0 erhöhen können. Nach einer Notbremse des Garchinger Torhüters war es dann soweit: Der Unparteiische entschied in der 71. Minute zu Recht auf Strafstoß, der zum 2:0 für Obermenzing verwandelt wurde. Jetzt erst zeigten die Gäste leichte Ansätze zur Gegenwehr. Zwei schöne Fernschüsse wurden vom Keeper der Gastgeber pariert, auf der anderen Seite hatte Obermenzing noch Chancen, das Ergebnis zu verbessern. Dann beendete der Schiedsrichter die schlechteste zweite Hälfte, die die Garchinger U17 in dieser Saison abgeliefert hatte.

Wer will, mag Ursachenforschung betreiben. Allerdings sollten es sich diejenigen, die alles auf die angeblich fehlende Motivation der Spieler schieben wollen, nicht zu leicht machen. Die Probleme, die heute gehäuft auftraten, waren in Ansätzen bereits in den letzten Spielen zu beobachten. Dass sich zu diesem Match Not und Elend ein Stelldichein im Münchner Westen gaben, kommt also überhaupt nicht von ungefähr.

Schauen wir nach vorne, zur letzten Partie einer langen Saison, in der die Garchinger U17 ihr Minimalziel Nichtabstieg bereits erreicht hat, und hoffen darauf, dass unsere Jungs dann noch einmal zeigen, was sie können. Es bleibt zu hoffen, dass sie allen ein besseres und schöneres Match bieten – ihre Anhängerschaft hätte zum Abschluss sicher eine versöhnlichere Leistung verdient als die vom Sonntagsspiel. So will nämlich wirklich keiner die Mannschaft in Erinnerung behalten.