U17– Kirchheimer SC  2:4 (0:3)

10.09.22

Kein Beinbruch

Ob man will oder nicht, die Wahrheit lautet in diesem Fall: Die Kirchheimer U17 ist eine ausgesprochen starke Truppe, die nicht umsonst im Augenblick die Tabelle anführt: Bei den Burschen aus dem Nachbarort handelt es sich um eine versierte Mannschaft, die aus ballgewandten, druckvoll auftretenden und schnellen Spielern besteht, die es mit jedem Gegner der Liga aufnehmen können. Andererseits gilt dasselbe für die Garchinger U17. Auch die sind gewiss nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen, auch sie verfügen über feine Techniker und spielstarke Akteure. An diesem verregneten Samstag im September hat es allerdings nur zu einer Niederlage gereicht.

Der Trainer hatte gewarnt, vor allem vor dem druckvollen Beginn, für den Kirchheim bekannt ist. Der Plan, die zu erwartende Großoffensive zu Beginn der Begegnung möglichst unbeschadet zu überstehen und dann mit dem eigenen Spiel dem Gegner zuzusetzen, ging leider überhaupt nicht auf, da die Spieler genau das nicht umsetzen konnten. Im Gegenteil: In der ersten Viertelstunde präsentierte sich die Garchinger Abwehr komplett unorganisiert und partiell ziemlich hilflos, während die Kirchheimer genau das taten, was man von ihnen erwartet hatte, nämlich die Schwäche der Gastgeber schonungslos auszunutzen. So erzielten sie bereits in der zweiten Minute das Führungstor und kamen sechs Minuten später zu einem weiteren Treffer.

Man kann nicht behaupten, dass diese schnellen Tore den Gastgeber nicht beeindruckt hätten. Erst langsam kam ihr Spiel in die Gänge, oft unterbrachen Fehlpässe ihr Aufbauspiel. Die langen Bälle auf die Angreifer, die nun öfter gespielt wurden, wurden meist Beute der starken Gegenspieler, wobei eine feine Garchinger Angriffssituation hervorzuheben ist, die der Stürmer mit einem Heber abschloss, den der Kirchheimer Torhüter in letzter Not über die Latte lenken konnte. Der vorsichtige Optimismus, der in dieser Spielphase bei dem einen oder anderen Garchinger Zuschauer aufkam, wurde jedoch jäh beendet, als Kirchheim den dritten Treffer erzielte.

Mit 0:3 ging es triefend nass in die Kabine. Heraus kam ein Team, das in der zweiten Hälfte einen deutlich verbesserten Eindruck erweckte. Der wurde bestätigt, als der gute Unparteiische auf den Elfmeterpunkt zeigte, nachdem ein Garchinger Spieler in guter Schussposition im Kirchheimer Strafraum gelegt worden war. Der souverän verwandelte Strafstoß ließ neue Hoffnung aufkommen: Sollte da vielleicht doch noch etwas gehen? Doch dann wieder der Rückschlag, als die Kirchheimer erneut einen Abwehrfehler ausnutzten und ihren vierten Treffer des Tages erzielten. Dann, als eine gute Stunde gespielt war, wiederholte sich die Szene, die zu 1:3 geführt hatte: Wieder war ein Garchinger Stürmer durch, der wiederum nur durch ein offensichtliches Foul im Strafraum gebremst werden konnte. Der Unparteiische pfiff erneut zum Strafstoß und der Ball zappelte aufs Neue unhaltbar hinter dem Gästetorhüter im Netz.

Dann passierte nicht mehr viel, beide Mannschaften neutralisierten sich, wobei vom neutralen Zuschauer ein leichtes Übergewicht des Heimteams zu beobachten war. Garching machte jetzt Druck nach vorne und eröffnete dadurch Räume für die Gäste, die noch zwei große Möglichkeiten liegen ließen.

Das 2:4, das unsere Jungs an diesem Tag hinnehmen mussten, ist beileibe kein Beinbruch, sondern eher ein Lehrstück, wie sie es – besonders in den ersten Minuten – besser machen müssen. Deshalb gilt es, diese Niederlage unter die Rubrik „Erfahrung sammeln“ einzuordnen und daraus zu lernen. Denn dass die Garchinger U17 feinen Fußball spielen kann, wissen wir alle. Das werden sie uns in den nächsten Wochen auch sicherlich zeigen.