SV Heimstetten – U17

SV Heimstetten – U17

SV Heimstetten – U17 2:1 (2:0)

18.09.22

 

Ab jetzt geht’s aufwärts

Bei manchen Fans ist es gang und gäbe, den Unparteiischen für ein verloren gegangenes Match verantwortlich zu machen. Das ist in den meisten Fällen einfach Quatsch und will die schwachen Leistungen der eigenen Mannschaft nicht zur Kenntnis nehmen. Im Spiel der Garchinger U17 gegen Heimstetten jedoch kann man dem Schiedsrichter eine Teilverantwortung für die enttäuschende Niederlage nicht absprechen. Doch der Reihe nach.

10.30 Uhr am Sportpark in Heimstetten. Beide Mannschaften hatten sich bereits eingespielt und die Zuschauer sahen bei nass-kaltem Wetter dem Spielbeginn entgegen. Als nach 15 Minuten die Spieler immer noch in den Kabinen saßen, meldete der Garchinger Trainer, dass der vom Bayerischen Fußballverband für die Begegnung angesetzte Schiedsrichter nicht aufgetaucht sei. Irgendwie war es dann Heimstetten gelungen, einen Ersatzmann aus den eigenen Reihen aufzutreiben, was für ein Ligaspiel der Bezirksoberliga eher ungewöhnlich ist.

Um 11.17 Uhr war es dann endlich soweit. Beide Mannschaften legten nach dem Anpfiff los wie die Feuerwehr. Die Garchinger Befürchtungen, dass die Jungs wieder wie in den letzten Spielen einen frühen Gegentreffer hinnehmen müssten, bewahrheitete sich nicht. Stattdessen konnten die Zuschauer einen spannenden und hochklassigen Fight zweier Teams verfolgen, bei dem keine Mannschaft der anderen etwas schuldig blieb. Heimstetten hatte zwar die besseren Chancen, aber Garching mit seinem großartig reagierenden Torhüter hielt stark dagegen. Doch dann übernahm der Schiedsrichter die Regie und sorgte bei der Garchinger ebenso wie bei Heimstettener Anhängerschaft für Verwunderung und Kopfschütteln, als er als wohl einziger im Stadion das klare Abseits eines Heimstettener Spielers übersah, der deshalb frei auf den Torhüter zulaufen konnte. Nicht übersehen wollte er stattdessen das sich anschließende Foul des Garchinger Torhüters, der dann beim fälligen Strafstoß in die falsche Ecke tauchte: 1:0 für den Heimstettener Schiri.

Der Ärger bei den Garchinger Trainern, den angereisten Zuschauern und wohl auch bei den Spielern war groß und wurde nicht kleiner, als ein individueller Fehler zuzweiten Treffer der Gastgeber führte. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Heimstetten hatte leicht überlegen gespielt und die besseren Chancen gehabt, während Garching im Spiel nach vorne eher vornehme Zurückhaltung hatte walten lassen.

Das änderte sich in den zweiten 40 Minuten. Die Gäste wurden immer stärker, während die Hausherren das Tempo der ersten Hälfte nicht aufrechterhalten konnten. Heimstetten kam immer seltener in den Garchinger Strafraum, und das nun immer druckvollere Spiel des VfR zeigte endlich sein logisches Resultat: Nach einem passgenauen Zuspiel sorgte der eingewechselte Stürmer für den Anschlusstreffer. Garching wurde nun immer stärker, der Ausgleich lag in der Luft. Unmittelbar vor dem Ablauf der regulären Spielzeit fiel der Schiedsrichter wiederum unangenehm auf, als er sich in dem ausgesprochen fairen Spiel reichlich Zeit nahm, um freigiebig die schätzungsweise zehnte gelbe Karte zu verteilen, dann aber – was erneut sehr ungewöhnlich ist – in einer Phase, in der der Ausgleich in der Luft lag, keine Sekunde nachspielen ließ. Die heftigen Proteste des Garchinger Trainers und die Unzufriedenheit der Zuschauer waren nur zu verständlich.

So war die Reise der Garchinger nach Heimstetten ebenso unschön wie das grausige Wetter, die unangenehmen Begleitumstände und das enttäuschende Ergebnis, das die Garchinger Jungs wirklich nicht verdient hatten. Aufgrund der starken zweiten Hälfte wäre ein Unentschieden dem Spiel durchaus angemessen gewesen, obwohl von vornherein klar war, dass die U17 des SV Heimstetten zu den absoluten Spitzenmannschaften der Liga zählt und eine Niederlage zwar nicht einkalkuliert, aber nicht völlig überraschend war.

Die Spiele gegen die zwei stärksten Teams der Liga liegen nun hinter der U17 – jetzt geht’s aufwärts!