DJK Ingolstadt – U17 2:1 (2:0)
Ein Déjà-vu in Ingolstadt
Angesprochen auf die Begegnung der Hinrunde gegen die DJK Ingolstadt hatte der Trainer der Garchinger U17 vor dem Spiel treffend bemerkt: „Wahrscheinlich wissen die Ingolstädter bis heute nicht, wie sie dieses Match gewinnen konnten!“ Tatsächlich war im November 2022 die weitaus bessere Mannschaft als Verlierer vom Platz gegangen. Das sollte sich aus Garchinger Sicht möglichst nicht wiederholen. Tat es aber trotzdem.
Wie im Hinrundenmatch übernahmen die Gäste von Anfang an das Kommando, spielten druckvoll und hatten das Spiel völlig unter Kontrolle. Doch all die vielen herausgespielten Chancen nützen nichts, wenn daraus nichts Zählbares folgt, wenn Bälle den Pfosten treffen, statt im Netz zu landen und die Stürmer immer wieder knapp scheitern. So ließe sich die erste Halbzeit zusammenfassen, hätte es nicht drei weitere Ereignisse gegeben, die die ersten 40 Minuten prägten.
Genau genommen waren es nicht 40, sondern gute 50 Minuten, die diese Hälfte dauerte. Das lag daran, das sich ein Garchinger Spieler nach einigen Minuten ohne Einwirkung des Gegners so schwer am Knie verletzte, dass er nach langer Behandlung vom Platz getragen und anschließend mit der Ambulanz in ein Ingolstädter Krankenhaus gefahren werden musste. Das zweite entscheidende Ereignis war der durch einen unglücklichen Ballverlust im hinteren Garchinger Mittelfeld hervorgerufene erste ernstzunehmende Angriff der Gastgeber, der unversehens zum überraschenden 1:0 für die Deutsche Jugendkraft führte.
Den wenigen aus Garching mitgereisten Zuschauern, die bereits das Hinspiel verfolgt hatten, schwante Böses. Nicht so den Akteuren auf dem Platz. Die spielten munter weiter, erarbeiteten sich erneut gute Gelegenheiten und mussten trotzdem sehen, wie der Schiedsrichter bei einem der seltenen Ingolstädter Angriffe nach einem vermeintlichen Handspiel im Strafraum der Heimmannschaft auf Strafstoß entschied, nachdem bereits aufgrund der Verletzungspause acht Minuten nachgespielt worden waren. 2:0, der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt und das Unglück, das die Garchinger U17 gegen Ingolstadt bereits vor einem halben Jahr verfolgt hatte, schien sich nahtlos fortzusetzen.
Die zweite Hälfte zeigte ein neues, eher enttäuschendes Gesicht. Das lag vor allem daran, dass bei Garching mit zunehmender Spieldauer die Konzentration schwand. Einfache Pässe fanden nicht mehr ihr Ziel und vor allem machte sich negativ bemerkbar, dass von einigen Leistungsträgern der ersten Hälfte kaum Positives mehr zu sehen war und sie sich eher als Garant für Ballverluste erwiesen. Kein Wunder, dass die Ingolstädter nun besser ins Spiel kamen. Schwierig war das nicht, sie mussten einfach nur die vielen Garchinger Fehler für ihr eigenes Aufbauspiel nutzen. Das taten sie auch, ohne jedoch Zählbares zu produzieren.
Das Highlight der zweiten Hälfte war dann zweifellos der sehenswert herausgespielte Anschlusstreffer der Gäste nach einer knappen Stunde, als die beiden Stürmer im Fünfmeterraum noch einmal kombinierten, anstatt einfach draufzuhauen. Jetzt kam neue Hoffnung auf. Aber es wollte einfach nicht klappen: Das Garchinger Sturmspiel war einerseits geprägt von Ballverlusten durch höchst eigensinnige Aktionen, zum anderen durch Pässe in die Spitze, die oft nur um Zentimeter ihr Ziel verfehlten, weil doch wieder einmal eine gegnerische Fußspitze dazwischenkam.
So blieb es wie bereits im Hinspiel bei der knappen Niederlage. Das Match war vor allem in der ersten Hälfte verloren worden, als es die U17 versäumt hatte, die eine oder andere gute Gelegenheit zu nutzen. Von der ausgezeichneten Kondition, die den Gästen in den zweiten 40 Minuten oft zum Sieg verholfen hatte, war an diesem Samstag nichts zu sehen. Dass sie trotzdem hätten gewinnen müssen, wenn man den Spielverlauf betrachtet, steht auf einem anderen Blatt. Fortuna hatte sich eben erneut für die Seite der DJK Ingolstadt entschieden.
Den Garchingern hat der Ausflug in den Norden kein Glück gebracht: Die U17 musste ohne Punkte die Heimreise antreten, im Gepäck nur einen hoffentlich nicht zu schwer Verletzten, dem auch von dieser Stelle eine gute und schnelle Genesung gewünscht sein soll, und ein paar leichter angeschlagene Spieler. Aber was soll’s: Gegen Chiemgau Traunstein wird in der nächsten Begegnung an der Schleißheimer Straße klargemacht, was in Ingolstadt versäumt worden ist.