DFI Bad Aibling – U17 2:2 (1:1)

DFI Bad Aibling – U17 2:2 (1:1)

Denkste!

Da waren sich alle Garchinger einig: Drei Punkte waren Pflicht im Spiel gegen das Deutschen Fußball Internat, den abgeschlagenen Letzten der Tabelle. Dass am Endenur ein Punkt heraussprang, war die Überraschung Nummer eins. Die Nummer zwei stand dazu im kausalen Verhältnis: Die Aiblinger erwiesen sich an diesem Spieltag in allen Mannschaftsteilen als eine Elf, die in dieser Form sicher nicht auf den Tabellenplatz gehört, auf dem sie sich derzeit befindet.

Dabei begann alles nach Plan: Garching übernahm sofort das Kommando und hätte bereits früh in Führung gehen können. Die Mannschaft erspielte sich eine ganze Reihe von Chancen, die, wenn sie wenigstens zum Teil genutzt worden wären, den Spielverlauf und das Ergebnis anders hätten aussehen lassen. So aber dauerte es bis zur 15. Minute, bis ein mustergültiger Pass in die Spitze einen Garchinger Stürmer in Position brachte, der dann keine Mühe hatte, den Ball im Tor unterzubringen. So weit, so gut.

Nicht zu übersehen waren jedoch die Nadelstiche, die die Aiblinger nun immer häufiger ihren Gästen versetzten. Die schnellen Stürmer der Hausherren wurden jetzt regelmäßig in Szene gesetzt, so dass die Gästeabwehr ihre rechte Mühe hatte, das vorgelegte Tempo mitzugehen. Die Garchinger Feldüberlegenheit dauerte an, Aibling kombinierte zwischendurch gefällig im Strafraum der Gäste, weil ziemlich unbelästigt von Abwehrversuchen. Aus einer solchen Situation entstand der inzwischen absehbare Gegentreffer zum 1:1Ausgleich.

Kein Problem, immerhin waren ja noch eineinhalb Halbzeiten zu spielen, dachte sich die Garchinger Anhängerschaft. Der Optimismus wurde außerdem dadurch verstärkt, dass die gute Schiedsrichterin einen Aiblinger Spieler mit der roten Karte bestrafte, der nach einem Garchinger Foul so heftig und offensichtlich nachtrat, dass der Unparteiischen keine andere Wahl blieb, als den Übeltäter trotz heftigster Proteste der Aiblinger Bank vom Platz zu stellen.

Aber jeder, der nicht nur den Jugendfußball verfolgt, weiß, dass eine Mannschaft mit zehn Spielern nicht unbedingt ins Hintertreffen geraten muss, wenn es dem reduzierten Team gelingt, den Standpunkt „Jetzt erst recht!“ in die Tat umzusetzen und es auf der anderen Seite der Gegner nicht schafft, die zahlenmäßige Überlegenheit zu nutzen. Und so näherte sich das Match mit unverändertem Spielverlauf der Halbzeitpause: Garching war feldüberlegen, der Tabellenletzte konterte.

Unverändert ging’s dann auch weiter, bis Garching den langersehnten und nach dem bewährten Muster erspielten Führungstreffer erzielen konnte: Ein exakter Pass in die Spitze, und der Torschütze aus der ersten Hälfte durfte noch einmal einschießen. Damit war das Match allerdings noch nicht gelaufen. Im weiteren Verlauf der Begegnung kamen die Gäste zu gefährlichen Ecken und Freistößengefährlich allerdings für das eigene Tor, denn Aibling nutzte diese Situationen zu oft für den Geschmack der mitgereisten Anhängerschaft für schnelle Konter und überraschte damit die teilentblößte Abwehr. Aus einem dieser Gegenstöße fiel dann der neuerliche und nicht unverdiente Ausgleichstreffer durch einen Fernschuss des völlig alleingelassenen Aiblinger Schützen. Garching versuchte nun alles, um doch noch die sicher geglaubten drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Gelingen wollte allerdings nichts mehr, immer wieder fehlte der letzte genaue Pass, immer wieder stand ein Gästestürmer im Abseits. Und so blieb es beim überaus enttäuschenden Unentschieden.

Man kann nicht behaupten, dass Garching auf dem Kunstrasenplatz am Rande der etwas unheimlich anmutenden riesigen Spionageanlage des Bundesnachrichtendiensts wirklich schlecht gespielt hatte. Der eine oder andere Spieler hatte zugegebenermaßen nicht die Form erreicht, die man normalerweise von ihm gewohnt ist. Irgendwie wollte die Geschichte mit dem Toreschießen einfach nicht klappen. Chancen hatte es genug gegeben in diesem Spiel, dessen Ergebnis sich wie eine deftige Garchinger Niederlage anfühlt.

Der Blick muss sich nun wieder auf die hinteren Gefilde der Tabelle richten, die unmissverständlich zeigt, dass um jeden Preis Punkte her müssen. Schließlich will man sich tabellenmäßig nicht in die Gesellschaft derer begeben, die sich da ganz unten herumschlagen.