U17 – TSV 1860 Rosenheim II 9:2 (4:0)

Befreiungsschlag im Schnee

U17 – TSV 1860 Rosenheim II 9:2 (4:0)

Befreiungsschlag im Schnee

10.12.2022

Eeeendlich! Dezemberkälte und die zum Teil enttäuschenden Ergebnisse der letzten Wochen und Monate waren mit einem Schlag vergessen: Zum Ende der Vorsaison setzte die Garchinger U17 ein weit vernehmliches Zeichen und zeigte allen, die es betrifft, wie konzentriert und erfolgreich, also einfach wie gut die Jungs Fußball spielen können. Mit diesem Kantersieg versöhnten sie nicht nur alle Zweifler, sondern verwöhnten sich und ihr Publikum mit rundum ansehnlichem Fußball und katapultierten sich außerdem auf ein Plätzchen in der Tabelle, auf dem sich’s warm und behaglich überwintern lässt.

Ob die Jungs an diesem Samstagmorgen kalt geduscht hatten, lässt sich schlecht überprüfen. Auf jeden Fall starteten sie – ausnahmsweise – hellwach in die Begegnung. Drei bereits nach fünf Minuten vergebene gute Torgelegenheiten riefen bei dem einen oder anderen Zuschauer bereits wieder Erinnerungen an vergangene Spiele wach, als sich der vermaledeite Chancentod hartnäckig an die Fußballstiefel der Garchinger Jungs geheftet hatte. Die Zweifel verflogen jedoch bald: Kurz darauf fiel das 1:0, und nur aufmerksame Zeitgenossen unter den Menschen am Spielfeldrand konnten sich erinnern, wann die Garchinger zuletzt einmal in Führung gegangen waren.

Ein 1:0 ist schön, aber noch überhaupt nicht beruhigend, war zu hören, bevor kurz darauf Garching einenweiteren Treffer nachlegte. Beim dritten Tor reifte langsam die Ahnung, dass an diesem Tag ein Sieg drin war. Die Zuschauer waren noch dabei, sich den immer stärker werdenden Schneefall aus den Augen zu wischen, als durch das 4:0 aus der Ahnung Gewissheit wurde und die Halbzeitpause allen Beteiligten die Gelegenheit bot, durchzuatmen, kräftig zu schlucken und das von niemandem erwartete Zwischenergebnis zu verdauen.

Das 4:0 zur Pause sagt allerdings nichts darüber aus, wie großartig die Garchinger Treffer herausgespielt waren. Alles war dabei: Pässe aus dem Mittelfeld, die die Stürmer in die gefährlichen Positionen brachten, schön anzuschauende Kombinationen, starke Zweikämpfe und zuletzt ein herrlicher Fernschuss. Wir wollen hier gar nicht davon sprechen, wie viele Tore die Heimmannschaft noch hätte schießen können. Auf der anderen Seite parierte der von der Garchinger U15 ausgeliehene Torhüter, der das gesamte Match über fehlerfrei agierte, zwei Möglichkeiten der Gäste vorzüglich viel mehr war von den Rosenheimern nicht zu sehen.

Halbzeit. „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“, besagt eine bekannte Redewendung. Möglicherweise kennen die Jungs der Garchinger U17 diese Weisheit nicht. Und wenn doch, dann beweist das nur, dass es sich bei den Spielern des VfR nicht um Ackergäule handelt, die es sich gemütlich machen, wenn sie nicht unbedingt weiterarbeiten müssensondern um hervorragende Fußballspieler, deren Torhunger noch lange nicht gestillt war. Das eingewechselte Personal schloss nahtlos an die Leistung der ersten Elf an, und erst als nach einer guten Stunde die Treffer fünf, sechs und sieben gefallen waren, ließen es die Garchinger in der Abwehr etwas gelassener angehen und kassierten nach einem Eckball das erste Tor der Gäste. Deren zweites war eine fast identische Kopie ihres ersten, nachdem Garching auf 8:1 erhöht hatte. Den Treffer zum Endresultat behielten sich dann allerdings die Hausherren vor.

Der Knoten war geplatzt an diesem Samstagmorgen auf dem Kunstrasenplatz. Mit dem 9:2 bescherten die Garchinger nicht nur der Liga ein Ergebnis, das man eher aus Spielen der U12 und darunter kennt. Mit dem Kantersieg schoben sie sich auf Platz sieben der Tabelle, zum anderen schufen sie damit die beste Voraussetzung für eine noch am gleichen Abend stattfindende fröhliche Weihnachtsfeier. Besser konnte die Vorsaison nicht abgeschlossen werden. Bravo, Jungs!

Jetzt, nach 15 Spielen und vor der anstehenden Winterpause, sei ein kleines Fazit erlaubt, das mit einer bewährten Regel bricht. In diesem Rahmen ist es bekanntlich nicht üblich, Einzelspieler zu bewerten, weder positiv noch negativ. Zu Recht, denn, so abgedroschen es klingt, Fußball ist wirklich ein Mannschaftsspiel, bei dem man gemeinsam gewinnt oder verliert. Trotzdem soll heute einmal eine Ausnahme gemacht werden. Der Spieler mit der 13 auf dem Rücken, von dem hier die Rede ist, hat in bisher allen Spielen als Fixpunkt und Bollwerk der zentralen U17-Verteidigung eine konstant überragende Leistung gezeigt. Wir brauchen keine statistischen Daten, um seinem hervorragenden Stellungsspiel, seiner Kopfball- und Zweikampfstärke und seinem klugen Spielaufbau uneingeschränkt zu applaudieren, denn alle haben gesehen, wie er – salopp gesagt – den Laden hinten bravourös zusammengehalten hat. Ohne ihn wäre die U17 garantiert nicht da, wo sie heute steht. Die Würdigung dieser speziellen Leistung als wohl entscheidender Faktor der Mannschaft sollte an dieser Stelle erlaubt sein.

Und jetzt gilt es, nach vorne zu schauen, auf eine schöne Weihnachtsfeier, auf ein effektives Training, erholsame Weihnachtsferien und das eine oder andere Freundschaftsspiel. Bis dann!