U17 – SV Heimstetten 2:4 (0:2)
Am Ende hat’s nicht gereicht
0:2 stand es nach 17 Minuten in einem Match mit sehr ungleichen Vorzeichen. Die ohnehin beträchtliche Garchinger Verletztenliste war im Laufe der Woche noch weiter angewachsen, die Ersatzbank glänzte durch fast vollständige Leere. Die Not war so groß, dass sogar ein Stürmer eingesetzt werden musste, der absolut nicht fit war und der bereits nach einer knappen halben Stunde um seine Auswechslung bat. Aus diesem Grund hatte der Garchinger Trainer seinen Heimstettener Kollegen um eine Spielverlegung gebeten. Die wurde abgelehnt, obwohl der Trainer des VfR im Vorfeld dieser Begenung dem Heimstettener Wunsch nach Verlegung zweimal entsprochen hatte.
Soweit die Voraussetzungen. Auf dem Spielfeld kam das gesunde Garchinger Team nur schwer in die Gänge. Die Jungs hatten dem körperlich robusten und schnellen Passspiel kaum etwas entgegenzusetzen. Stattdessen sahen die Zuschauer ungewöhnlich viele individuelle Fehler des Gastgebers, sei es, dass die Spieler zu oft auf dem nassen Rasen ausrutschten oder dem Gegner in der Art des unforced error einen leichten Pass in die Beine spielten. Von Garchinger Chancen war weit und breit nichts zu sehen.
Andererseits waren die Heimstettener nicht in der Lage, ihre Überlegenheit in einen größeren Vorsprung umzumünzen. Das lag zum einen an der großartigen Leistung des Garchinger Torhüters, der hielt, was zu halten war, und andererseits an der Tatsache, dass sich die Abwehr der Hausherren langsam stabilisierte. Nach vorne ging immer noch nichts, die Stürmer scheiterten oft daran, ein Pressing aufzubauen, weil das Mittelfeld nicht konsequent mitarbeitete und weil Heimstetten im Gegensatz zu Garching meist passsicher den freistehenden Mitspieler fand.
Nach der Halbzeitpause stand plötzlich eine neue Garchinger Mannschaft auf dem Platz, irgendetwas oder irgendjemand musste in der Kabine für eine Verwandlung gesorgt haben, die den Akteuren ins Bewusstsein rief, dass ein Zweitorerückstand nicht die Welt ist. Jetzt kamen Pässe an, es wurde mutig nach vorne gespielt und plötzlich eröffneten sich Chancen, sodass das in der ersten Hälfte so souverän aufgetretene Heimstetten zunehmend unter Druck geriet. Als ein Verteidiger einen Garchinger Schuss aus 20 Metern mit der Hand abwehrte, zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Der Nachschuss des zunächst parierten Strafstoßes führte zu dem nun absolut nicht unverdienten Anschlusstreffer.
Die Freude währte jedoch nicht lange. Mitten in der Drangphase der Gastgeber führte wie bereits bei den ersten beiden Treffern ein individueller Fehler zum 1:3. Doch Garching ließ sich nicht entmutigen, drückte auf das gegnerische Tor und erzielte kurz darauf den neuerlichen Anschlusstreffer. Ein Unentschieden schien jetzt durchaus möglich und hätte dem Spielverlauf in der zweiten Hälfte entsprochen. Garchinger Chancen häuften sich und Heimstetten kam zeitweise kaum ausder eigenen Hälfte heraus, bis ein neuer fataler Fehler kurz vor Schluss allen Hoffnungen, dass sich die Jungs für die sehr gute Leistung in der zweiten Halbzeit belohnen könnten, ein Ende bereitete.
Der SV Heimstetten hat überzeugt, die Jungs fußballerisch auf dem Platz und der Trainer fairnesspreisverdächtig bereits im Vorfeld auf dem Weg zur Vizemeisterschaft. Der Garchinger U17 muss zugute gehalten werden, dass es ihr nie an Kampfgeist und Einsatz gefehlt hat. Die Jungs werden durchschnaufen, sich erholen und, wie die eminente Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte gezeigt hat, erfolgreich in die nächsten Spiele gehen.