U17 – FC Ismaning 3:3 (1:1)

U17 – FC Ismaning 3:3 (1:1)

Es geht aufwärts

Garching, Kunstrasenplatz, Samstag 12.30 Uhr. Der Gastgeber gewinnt die Platzwahl, Ismaning stößt an, verliert den Ball, gewinnt ihn zurück durch einen Fehler im Mittelfeld. Eine Garchinger Abwehrseite ist noch nicht ganz wach, der gegnerische Stürmer kann frei aufs Tor zulaufen und recht ungestört einschießen.

Ganze 50 Sekunden dauerte es, bis die U17 wieder einmal früh zurücklag und wieder einmal der bereits vom letzten Spiel nachhaltig magengeschädigten Trainer- und Anhängerschaft zusätzliche Schmerzen bescherte. Die wurden nicht geringer, denn Ismaning spielte weiter forsch nach vorne und hätte bei besserer Chancenverwertung durchaus noch einen Zähler zulegen können. Garching agierte eher zurückhaltend und war zunächst nicht in der Lage, dem Gegner Paroli zu bieten.

Je länger das Match jedoch dauerte, desto besser kamen die Gastgeber ins Spiel. Wer nach der ersten Viertelstunde angesichts der wenig erfolgversprechenden Spielweise nicht ganz zu Unrecht vermutet hatte, dass auch dieses Match wieder in die Hose gehen würde, konnte feststellen, wie die Heimmannschaft von Minute zu Minute besser in die Begegnung kam und sich langsam aber sicher eine Überlegenheit erspielte. Die Garchinger hatten sich nun gut auf das Spiel der Gäste eingestellt und die Stürmer konnten sich immer besser in Szene setzen. Als sich dann die Ismaninger Abwehr nicht mehr anders zu helfen wusste, als den Garchinger Spieler, der sich im Strafraum durch eine schöne Körperdrehung in beste Schussposition gebracht hatte, rüde von den Beinen zu holen, verwandelte der Garchinger Elfmeterschütze sicher zum inzwischen verdienten 1:1 Ausgleich. Gleich darauf war Pause. Garching hatte Schritt für Schritt die anfängliche Lethargie abgelegt, ging aggressiver in die Zweikämpfe und machte Lust auf die zweite Hälfte.

In den zweiten 40 Minuten knüpften die Hausherren bruchlos an die Leistung der ersten an. Garching wurde immer besser, Ismaning kam kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Die Verteidigung agierte jetzt außerordentlich geschickt, während es dem Mittelfeld immer besser gelang, die Stürmer in Szene zu setzen. Es war vor allem die rechte Seite, von der Gefahr auf das Ismaninger Tor ausging. Der Druck der Gastgeber wurde kontinuierlich stärker und führte nach 48 Minuten dazu, dass ein Ismaninger Verteidiger eine gefährliche Flanke im Strafraum mit der Hand abwehrte. Wieder trat der Standardstrafstoßschütze an und erhöhte auf 2:1.

Das Spiel war gedreht, Garching spielte überlegen weiter und kam zu weiteren Gelegenheiten, während Ismaning kaum noch Nennenswertes zustande brachte. Bis zur 69. Minute sah es so aus, als sei diese Begegnung für Garching in trockenen Tüchern, bis plötzlich ein zu diesem Zeitpunkt unerwarteter Konter der Gäste zum Ausgleich führte und dem Spiel eine neuerliche Wendung gab. Der Treffer erweckte bei den Ismaningern wohl neue Spiel- und Lebenskraft und die Garchinger, die sich völlig aufs Stürmen verlegt hatten, rannten jetzt hinterher. Der Ismaninger Führungstreffer zum 3:2 fiel dann auch bezeichnenderweise durch einen Konter nach einer Ecke für den VfR, der inzwischen die Abwehr ziemlich entblößt hatte. Das Spiel war erneut gedreht worden, jetzt, da nur noch 10 Minuten zu spielen waren. Es drohte eine neuerliche, dieses Mal unverdiente Niederlage nach einer über weite Strecken sehr ansprechenden Leistung. Ismaning hätte einen weiteren Treffer erzielen können, während Garching in einer Art Schockstarre verharrte.

Einer der wenigen Angriffe der Hausherren in dieser Phase sorgte dann, wenn man das gesamte Match betrachtet, für das hochverdiente Ausgleichstor. Ein Garchinger Angreifer war drei Meter vor der Strafraumgrenze gefoult worden, worauf der in allen Bereichen souveräne Unparteiische regelgemäß auf Freistoß entschied. Der Schütze trat an, zielte, nahm nochmal Maß und traf mit einem sehenswerten Schuss unhaltbar für den Ismaninger Keeper zum 3:3 in die rechte obere Ecke.

Wie groß der Stein war, der allen Garchinger Spielern, Trainern und Zuschauern vom Herzen fiel, war am Gratulationsmarathon für den Torschützen ablesbar. Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter, der eine ganze Reihe von gelben Karten auf beiden Seiten verteilte und das Match trotz dauerhafter Störversuche von der Ismaninger Bank die Begegnung voll im Griff hatte, das Spiel ab.

Schwer zu sagen, ob der VfR Garching durch das Unentschieden einen Punkt gewonnen oder zwei verloren hat. Was die Chancen betrifft, lag Ismaning nach 80 Minuten vorne; wenn man das überlegene Spiel zwischen der 20. und 65. Minute betrachtet, dann war der Gastgeber das insgesamt bessere Team. Der Aufwärtstrend nach der höchst unerfreulichen Leistung im letzten Spiel war klar erkennbar und, was die Punkte betrifft: Diessen eben in den nächsten Spielen gesammelt werden.