SB Traunstein – U17

SB Traunstein – U17

SB Traunstein – U17 1:2 (0:1)

13.11.2022

 

Schönes Spiel und tolle Tore

Die Schlussphase der Begegnung der Garchinger U17 in Traunstein bot neben der üblichen Spannung, die eine knappe Führung mit sich bringt, ein zusätzliches Moment der Aufregung: Lautlos, aber stetig hatten sich dicke Nebelschwaden auf die den Trainerbänken gegenüberliegende Seite des Platzes gelegt, sodass nur noch zu erahnen war, was sich da drüben abspielte. Die Frage, ob der Unparteiische weiterhin den Durchblick haben und das Match nicht vorzeitig beenden würde und ob die feuchte weiße Brühe die Garchinger um den verdienten Sieg bringen könnte, wurde durch den herbeigesehnten Schlusspfiff zur Freude aller Garchinger beantwortet.
Während der ersten 40 Minuten zeigten die Jungs des VfR, die bis in die Zehenspitzen motiviert waren, ein Spiel, das man über weite Strecken wohl als eines der besten der Saison bezeichnen kann. Die in solchen Fällen immer präsente Frage, ob der Gegner so schwach oder die Gäste so stark waren, lässt sich in diesem Fall eindeutig beantworten: Das disziplinierte und allgegenwärtige Pressing des kampfstarken Garchinger Sturms und des omnipräsenten Mittelfelds ließ einen geordneten und planmäßigen Spielaufbau der Hausherren nicht zu, sondern führte meist zu einem frühen Garchinger Ballgewinn. Traunstein wirkte in manchen Phasen richtig hilflos und verteidigte mit Mann und Maus und einer Portion Glück eine halbe Stunde lang das torlose Unentschieden. Das Eckenverhältnis von 4:0 für Garching verdeutlicht nur ungenügend die Überlegenheit der Gäste; Traunstein wartete nach 40 Minuten noch immer auf den ersten nennenswerten Torschuss, während die Garchinger Stürmer durch kluge Zuspiele immer wieder zu Gelegenheiten kamen, zum Beispiel als nach einer guten Viertelstunde ein Kopfball nur knapp das Ziel verfehlte.
Eine dieser Gelegenheiten nutzte die Gäste in der 31. Minute zu einem Treffer, dessen Entstehung und Abschluss gleichermaßen sehenswert war. Der Ball kam zu einem Spieler im Mittelfeld, der sofort einen präzisen Pass über 20 Meter nach halblinks zu seinem in Position laufenden Stürmer spielte. Der nahm das Spielgerät auf, ließ einen Verteidiger stehen und vollendete treffsicher einen Spielzug, bei dem alles viel zu schnell für die Traunsteiner Verteidiger ablief und der die Garchinger Zuschauer begeisterte.
Gegen Ende der ersten Hälfte deutete sich dann an, dass das Forechecking viel Kraft gekostet hatte. Traunstein kam nun etwas besser ins Spiel, ohne sich Chancen zu erarbeiten; bis zum Halbzeitpfiff konnte immer noch kein Schuss aufs Garchinger Tor registriert werden. Als dann zur Pause gepfiffen wurde und sich die feucht-kalte Novemberdunkelheit zügig über das Spielfeld legte, konnten alle Garchinger zufrieden sein.
Es war klar, dass die Gäste das bisherige Tempo in der zweiten Hälfte nicht in dem Maße aufrechterhalten konnten, wie sie es bisher gezeigt hatten. Das Match gestaltete sich nun etwas offener. Traunstein kam zu ersten Torschuss, der jedoch sein Ziel deutlich verfehlte. Dann schafften sie es tatsächlich, ihre erste Ecke herauszuholen und siehe da: mit einem – neidlos zugegeben – schönen und für den Keeper unhaltbaren Kopfball den Ausgleich zu erzielen. Das 1:1 entsprach in keinster Weise dem Spielverlauf, war aber in den Augen der Gästemannschaft eher ein kleiner Unfall, den es zügig zu korrigieren galt. Die Richtigstellung erfolgte 10 Minuten später nach einem Foul in halblinker Position in etwa 20 Metern Torentfernung. Die Fußballbegeisterten unter den Lesern werden sich unschwer daran erinnern, wie ein brillanter Ex-Fußballstar und heute etwas holpriger Co-Kommentator namens Bastian Basti Schweinsteiger ein ums andere Mal aus dieser Position einen Treffer erzielt hatte. Daran dürfte der junge Stürmer wohl nicht gedacht haben, als er sich den Ball am Freistoßpunkt zurechtlegte und mit einem prächtigen Schuss ins lange obere Eck dem Torhüter keine Chance ließ.
Jetzt war die Garchinger U17-Welt wieder in Ordnung. Die eingewechselten Spieler passten sich nahtlos an und brachten neuen Schwung in die Begegnung, die sich nun im Flutlicht in der bereits oben erwähnten immer undurchsichtiger werdenden weißen Suppe ihrem Ende näherte. Der Schlusspfiff brachte den ersehnten Sieg, den sich die Mannschaft am Ufer der Traun redlich verdient hatte.
„Heute müssen wir gewinnen, heute werden wir gewinnen!“, lautete das Versprechen, das Akteure und Trainer des VfR im gutbesetzten Bus abgegeben hatten, der dem Team und den Zuschauern eine angenehme Reise nach Traunstein und auf der Rückfahrt einen kleinen Umweg zum beliebten Fastfood-Restaurant beschert hatte. Das Versprechen wurde gehalten, und mit dieser Motivation können die kommenden Spiele optimistisch angegangen werden.

 

VfR Trainer Daniel Rohr:

“Das Spiel gegen Traunstein war mit die beste Saisonleistung, die wir gezeigt haben. Meine Mannschaft hat sehr diszipliniert gearbeitet – hier ist ein großes Lob auszusprechen. Bereits beim Aufwärmen hat man den unbändigen Siegeswillen des Teams gemerkt. Den Sieg haben sie sich absolut verdient.“