U17 – SV Wacker Burghausen II 9:0 (3:0)

U17 – SV Wacker Burghausen II 9:0 (3:0)

18.03.23  

Alle Neune!


9:0! Das sagt alles über den neuerlichen Kantersieg, nachdem man Rosenheim mit ebenso vielen Treffern nach Hause geschickt hatte. Wirklich? Ganz so klar war die Sache nicht. Hätte Burghausen in der ersten halben Stunde konsequenter im Angriff gespielt und den Strafstoß nicht neben das Tor gesetzt, dann wäre das Ding nicht so glatt über die Bühne gegangen, wie es nach diesem Ergebnis aussieht.

Spiele werden in der Abwehr gewonnen, heißt eine alte Fußballerweisheit. Immer? Nicht bei dem Match der Garchinger U17 gegen Burghausen an diesem Samstag. Das hintere Mittelfeld und die Männer dahinter hatten beträchtliche Mühe, die Angreifer der Gäste in den Griff zu bekommen. Ungewohnt große Lücken klafften in der Garchinger Hälfte, und immer wieder war ein gegnerischer Stürmer in guter Position anspielbar, während die Garchinger Befreiungsschläge meist beim Gegner landeten. Die Sorgenfalten in den Gesichtern der Garchinger Anhänger wurden zunächst immer größer.

Mitten hinein in diese Drangphase der Gäste fiel dann zur Überraschung aller nach knapp 20 Minuten der Führungstreffer der Gastgeber. Der bereits erwähnte vergebene Strafstoß hatte wohl eine für die Garchinger motivierende Wirkung, deren Stürmer in der restlichen Spielzeit zu Höchstleistungen aufliefen. Energische Balleroberung in der gegnerischen Hälfte, dort, wo es dem Gegner besonders weh tut, schnelles Passspiel der Angreifer untereinander und der unwiderstehliche und von den Verteidigern nicht aufzuhaltende Drang aufs Gästetor, das waren die Gründe, warum am Ende der ersten Hälfte Garching mit drei Toren in Führung lag. Vorne hui, hinten – sagen wir – etwas weniger hui, so könnte man den Verlauf der ersten Hälfte kurz charakterisieren.

Wenn man festhält, dass Burghausen in den ersten 40 Minuten durchaus die Gelegenheit hatte auszugleichen oder gar in Führung zu gehen, muss man gerechterweise auch notieren, dass die Anzahl und Wucht der Garchinger Angriffe durchaus zu weiteren Treffern hätte führen können. Zumindest zwei Stürmer der Gastgeber zeigten bereits in der ersten Halbzeit das vielleicht beste Spiel ihrer bisherigen Fußballerkarriere.

3:0 zur Pause ist ein beruhigender Vorsprung, aber man kennt ja die Geschichte von Menschen, die gesehen haben sollen, wie Pferde vor der Apotheke …, also wie schnell sich ein bereits als gewonnen abgehaktes Spiel drehen kann. Zurück aus der Kabine kam zum einen ein jetzt kompaktes, auf jeder Position überlegen besetztes und bestens gelaunte Team im Garchinger Rot-Schwarz, das in allen Bereichen des modernen Fußballs dem Gegner nicht den Hauch einer Chance ließ. Auf der anderen Hälfte des Platzes stand dagegen nun eine Mannschaft, die, diesen Vorwurf muss sie sich von ihren Trainern wohl zu Recht anhören, viel zu früh in Resignation verfiel und sich fortan vom Gegner das Spiel diktieren ließ. Ein verschossener Strafstoß und ein Drei-Tore-Rückstand reichen als Erklärung für eine solche Reaktion sicher nicht aus.

Kein Wunder, dass bei diesen Voraussetzungen die Garchinger Tore wie am Fließband fielen, und zwar eines schöner als das andere. Die Zuschauer sahen jetzt flüssige Kombinationen, herrliche Pässe in die Spitze und ebenso sehenswert herausgespielte Tore. Auch das hintere Mittelfeld und die Abwehr verrichtetenun ein tadelloses Handwerk, mit dem Resultat, dass Burghausen in der zweiten Hälfte zu keinem nennenswerten Torschuss mehr kam.

Ob die Garchinger Jungs das beim Stillen ihres Torhungers im Sinn hatten oder nicht: Jedenfalls bereiteten sie ihrem Trainer, der an diesem Samstag seinen 18. Geburtstag feierte (oder war’s der 28.?) ein opulentes Geschenk. Herzliche Glückwünsche auch von dieser Stelle!