U17 – SV Waldeck-Obermenzing 3:3 (2:1)

U17 – SV Waldeck-Obermenzing 3:3 (2:1)

U17 – SV Waldeck-Obermenzing 3:3 (2:1)

26.11.2022

 

Hochspannung bis zum Abpfiff

Wer an diesem Samstag gewohnheitsmäßig die Jugendanlage an der Schleißheimer Straße ansteuerte, um das Spiel gegen den Tabellennachbarn anzuschauen, landete an einem wegen Bauarbeiten gesperrten Sportplatz und musste sich Richtung Kunstrasenplatz aufmachen, der wohl noch eine ganze Weile Spiel- und Trainingsplatz der U17 sein wird. Das dort anstehende Match versprach besondere Spannung, denn die Mannschaft aus dem Nordwesten von München benötigt die Punkte genauso dringend wie der Gastgeber, um zu vermeiden, demnächst in jene niederen Gefilde abzurutschen, in denen sich niemand gerne aufhält. Für Spannung war also gesorgt, und es war zu erwarten, dass beide Teams loslegen würden wie die Feuerwehr.

Seltsamerweise stürmte nur Waldeck los, während sich Garching vornehm zurückhielt. Das Spiel des Gastgebers wirkte in den ersten 15 Minuten pomadig, die Jungs in Weiß schienen noch nicht ganz wach zu sein, liefen ihren Gegenspielern meist hinterher, verloren zu viele Zweikämpfe und waren eindeutig das schwächere Team. So konnte es eigentlich niemanden wundern, dass die Obermenzinger bereits nach sieben Minuten den Führungstreffer erzielten.

Das genügte allerdings nicht, um die Gäste wachzurütteln. Nach einem Foul im Garchinger Strafraum zeigte der Schiedsrichter zum ersten Mal auf den Elfmeterpunkt. Der Schütze wollte es jedoch zu genau machen und schoss den Ball zum Glück für den Gastgeber über das Tor. Das war wohl das Fanal für die Garchinger U17, den Schalter umzulegen, denn von Minute zu Minute kamen sie besser in die Gänge. Das Spiel nach vorne nahm Fahrt auf und eröffnete den Stürmern Möglichkeiten zu Ausgleich, die allesamt knapp vergeben wurden. Als dann der Unparteiische, dieses Mal im Strafraum der Gäste, zum Strafstoß pfiff, fiel nach knapp zwanzig Minuten endlich der ersehnte und zu diesem Zeitpunkt überfällige Ausgleichstreffer. Nun stürmte Garching weiter und erzielte gut zweiMinuten später das Führungstor. Im Rest der ersten Hälfte war Garching zwar die überlegene Mannschaft, traf den Torpfosten, aber der dritte Treffer, den die Zuschauer in dieser Phase aufgrund der Leistung der Gastgeber erwarteten und der das Match wohl entschieden hätte, wollte einfach nicht fallen.

Im Gegenteil. Kaum war die Begegnung wieder angepfiffen, fiel der Ausgleich. Und wieder gehörten die ersten Minuten den Gästen, während sich Garching vornehm zurückhielt. Wieder dauerte es einige Minuten, ehe der VfR zu seinem Spiel zurückfand, was nach knapp einer Stunde in einem weiteren Strafstoß resultierte: 3:2 für Garching. Aber noch waren gut 20 Minuten zu spielen. Die nutzen allerdings die Gäste, als ihnen der Schiedsrichter zu Recht einen weiteren, den nunmehr vierten Strafstoß des Spiels, zusprach. Und wieder konnte der Schütze nicht verwandeln! Jetzt bestand die berechtigte Hoffnung, die drei Punkte zuhause in Garching zu behalten, solange, bis die Gäste nach einer Ecke und einer Unaufmerksamkeit in der Abwehr wiederum ausgleichen konnten. 3:3, und jetzt war Schluss.

Wenn man ein Fazit ziehen möchte, kommt man bei näherer Betrachtung zu ganz widersprüchlichen Ergebnissen. Betrachtet man lediglich die nackten Zahlen, stellt sich die Sache ausgesprochen wenig schmeichelhaft dar: Garching konnte nur einen Treffer aus dem Spiel heraus erzielen, die Abwehr musste drei hinnehmen und verursachte außerdem zwei Strafstöße, die bei treffsichereren Schützen leicht zu zwei weiteren Gegentreffern hätten führen können; die zwei Garchinger Pfostenschüsse zählen in der Endabrechnung nicht. Soweit das erste Fazit. Das zweite fällt deutlich freundlicher für die Garchinger Jungs aus: Mit Ausnahme der Waldecker Ultras waren sich alle Beteiligten innerhalb und außerhalb des Spielfelds darüber einig, dass die Heimmannschaft das bessere Team war, wenn man das gesamte Match betrachtet. Leider schlägt sich das bislang nicht im Resultat nieder. Noch nicht.